Die Grundidee hinter einem Rahmenkredit ist, günstige Zinsen, eine jederzeitige Verfügbarkeit sowie eine flexible Rückzahlung in einem Produkt zu vereinen. Eine Verwendung ist für bestimmte Zwecke sinnvoll, für andere nicht.
Inhaltsverzeichnis
Welche Laufzeit ist empfehlenswert?
Der Rahmenkredit eignet sich in erster Linie für eine kurzfristige Verwendung von ein paar Wochen. Wie beim Dispo auf dem Girokonto lässt sich damit ein finanzieller Engpass überwinden, oder eine kurzfristig notwendige Anschaffung tätigen. Im Optimalfall wird der geliehene Betrag mit dem nächsten oder übernächsten Gehaltseingang zurückgezahlt. Er kann auch theoretisch für einen längeren Zeitraum von z.B. drei oder vier Monaten genutzt werden. In diesem Fall ist jedoch eine zielstrebige Rückzahlung – möglichst in Raten – empfehlenswert.
Welche Kreditsumme sollte man wählen?
Grundsätzlich gilt wie bei allen Krediten: so hoch wie nötig, und so niedrig wie möglich. Meist begrenzt die Bank den Kreditrahmen im Zuge der Bonitätsprüfung. Welche Kreditbeträge bei einem Abrufkredit noch als sinnvoll erachtet werden, lässt sich nicht pauschal beantworten. Dies ist von der wirtschaftlichen Leistungskraft des Kreditnehmers sowie der Disziplin bei der Rückzahlung abhängig. Während der eine Nutzer mit geliehenen Beträgen von z.B. 15.000 Euro gut zurechtkommt, bekommt ein Anderer bereits bei Summen in Höhe von 5.000 Euro Schwierigkeiten.
Für welchen Zweck ist ein Rahmenkredit sinnvoll?
Der Rahmenkredit eignet sich im Prinzip für die Finanzierung nahezu aller Ausgaben – vom Urlaub bis zur Autoreparatur. Es gelten im Prinzip die gleichen Kriterien wie für den Dispo (Was ist ein Dispokredit?), nur dass der Kreditnehmer im Vergleich zum Dispo weniger Zinsen zahlt. Die entscheidenden Argumente sind, dass die verfügten Beträge nicht zu hoch sind, kein Geld aus anderen Quellen zur Verfügung steht, und keine Ratenzahlung gewünscht ist. Auch eignet sich der Abrufkredit anstelle der Nutzung von Ersparnissen, wenn z.B. hierfür langfristige Sparverträge aufgelöst werden müssen, und dem Kontoinhaber hierdurch ein Zinsverlust entsteht. Wer regelmäßig Beträge z.B. im Rahmen von Abos oder Handyverträgen von seinem Konto abbuchen lässt (Lastschriftverfahren), kann teure Mahngebühren sowie Schriftverkehr vermeiden, indem er über den Kreditrahmen sein Konto ausgleichen kann. Weiterhin ist die Verwendung eines Rahmenkredit sinnvoll, wenn das Girokonto regelmäßig ins Minus rutscht.
Beispiele für sinnvolle Verwendung
- Urlaubsreise, günstiger Gebrauchtwagen, Autoreparatur, oder Anschaffungen im Haushalt wie z.B. eine Waschmaschine
- Vorhaben bei denen eine zügige Rückzahlung möglich ist (vollständige Tilgung über die nächsten Gehaltseingänge)
- wenn ein Ratenkredit zu unflexibel ist
- Ersparnisse geschont werden sollen
- wenn das Girokonto regelmäßig z.B. für mehrere Tage im Monat überzogen wird
- kurzfristige Kontodeckung z.B. für Teilnahme am Lastschriftverfahren
Für wen ist ein Abrufkredit geeignet?
Der Abrufkredit wird normalerweise mit den Mitteln zurückgezahlt, die am Monatsende nach Abzug aller sonstigen Ausgaben übrig bleiben. Somit sollten Sie über ein ausreichend hohes Einkommen verfügen. Der Umgang mit den eigenen Finanzen sollte Ihnen zudem keine Probleme bereiten, um eine zielstrebige Rückzahlung zu gewährleisten. Selbstständige und Freiberufler profitieren von einer günstigen Liquiditätsreserve, welche ohne zusätzliche Sicherheiten zur Verfügung steht.
- ausreichend hohes Einkommen
- Selbstdisziplin
- attraktiv auch für Selbstständige und Freiberufler, siehe Kontokorrentkredit
Für wen ist er nicht geeignet?
Für Kunden mit einem weniger ausgeprägten Bewusstsein für die eigenen Finanzen besteht grundsätzlich das Risiko einer Verschuldung. Letztere sollten im eigenen Interesse:
- einen kleineren Kreditrahmen vereinbaren
- einen festen Rückzahlungsplan verfolgen
- oder auf einen Abrufkredit verzichten