Geld schnell und unkompliziert bei Bedarf abrufen, und Zinsen zahlen nur bei tatsächlicher Nutzung: Das sind die Merkmale eines Rahmenkredits. Doch wie kann ich als Kunde auf den Kredit zugreifen? Wir erläutern den Ablauf.
Inhaltsverzeichnis
Verfügung ist erst nach Abruf möglich
Bei einem Ratenkredit wird die volle Kreditsumme direkt nach Vertragsabschluss an den Kunden ausgezahlt. Beim Abrufkredit wird zunächst nur eine betragliche Höchstgrenze (Limit) eingerichtet, wie man es vom Dispo kennt. Es besteht somit erst mal nur die Möglichkeit einer Kreditaufnahme. Ist der Rahmen eingerichtet, kann der Kreditnehmer im nächsten Schritt Geld abrufen. Daher die Bezeichnung Abrufkredit.
So funktioniert die Auszahlung
Der Auszahlungsvorgang wird über das Girokonto bei der Hausbank abgewickelt (Referenzkonto). Hierfür tätigt der Kunde eine Überweisung des gewünschten Betrags vom Kreditkonto auf sein Girokonto. Diese erfolgt i.d. Regel online über das Webportal der Bank oder über eine App. Früher konnte man auch telefonisch oder per Brief Aufträge erteilen. Der Betrag wird gutgeschrieben. Das Girokonto verfügt nun über mehr Guthaben. Jetzt lässt sich der Betrag in bar abheben, oder man kann damit Rechnungen bezahlen.
Der Ablauf in Kürze
- 1. Der Kreditrahmen wurde von der Bank eingerichtet.
- 2. Der Kunde greift auf das Kreditkonto zu, und wählt den gewünschten Geldbetrag aus.
- 3. Er überweist das Geld auf das Girokonto bei seiner Hausbank.
- 4. Nun kann er das Geld in bar abheben, oder damit Rechnungen bezahlen.
Es sind mehrere Auszahlungen möglich
Bei einem Rahmenkredit können mehrere Verfügungen gleichzeitig vorgenommen werden. Beträgt der Kreditrahmen z.B. 5.000 Euro, kann der Kreditnehmer z.B. heute über 600 Euro verfügen, und nächste Woche erneut 4.400 Euro abrufen. Eine Rückzahlung der zuerst ausgezahlten 600 Euro ist nicht nötig, um die restlichen 4.400 Euro zu erhalten. Die einzige Voraussetzung bei mehreren Verfügungen ist: Die Summe aller geliehenen Beträge darf den Höchstbetrag von 5.000 Euro nicht überschreiten.
Was ist ein Referenzkonto?
Für eine Auszahlung des gewünschten Geldbetrags wird ein sogenanntes Referenzkonto benötigt. Ein anderes Wort hierfür ist Verrechnungskonto. Es stellt die Verbindung zum Rahmenkredit her. Meistens handelt es sich hierbei um das normale Girokonto des Kunden bei der Hausbank. Auszahlungen und Rückzahlungen des Kreditnehmers laufen immer über dieses Konto. Der Vorteil dieser Vorgehensweise: Es ist kein Wechsel der Bankverbindung notwendig.
Was ist ein Mindestbetrag?
Einige Banken (nicht alle) haben in ihren Geschäftsbedingungen einen Mindestbetrag festgelegt. Möchte also der Kreditnehmer eine Auszahlung vornehmen, darf diese eine bestimmte Summe nicht unterschreiten. Die Mindest-Verfügung liegt meist bei 250 oder 500 Euro pro Abrufvorgang.
Kosten und Zinsen
Bei einem Rahmenkredit berechnet die Bank erst dann Zinsen, wenn der Kunde tatsächlich über das Geld verfügt. Ruft der Kreditnehmer z.B. 2.000 Euro ab, und zahlt er das Geld nach 30 Tagen zurück, zahlt er genau für diesen Geldbetrag und exakt für diesen Zeitraum Zinsen. Sie können die anfallenden Kosten mit unserem Zinsrechner (siehe unten) berechnen, und gleichzeitig den günstigsten Anbieter für Ihren Abrufkredit ermitteln.